Experten der zuständigen Abteilungen im Land NÖ und der Landwirtschaftskammer NÖ haben die fachliche Notwendigkeit zum Einsatz des Pflanzenschutzmittels „Mocap 15 G“ den Bundesbehörden gegenüber begründet und bestätigt. Die entsprechende Genehmigung durch das Bundesamt für Ernährungssicherheit sollte – zeitgerecht vor der Vegetationsperiode – erfolgen.

„Mocap“-Notfallzulassung wird in Kürze erwartet

Bereits im vergangenen Herbst haben LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und die Bauernbund-Abgeordneten mit dem entsprechenden Landtagsbeschluss die Ausnahmegenehmigung für wichtige Pflanzenschutzmittel gefordert und unterstützt. Bereits im Herbst konnten die Rübenbauern aufatmen: Der Antrag für die Notfallzulassung von drei „Neonics“-Präparaten für den Rübenanbau 2019 wurde genehmigt. 

Weiter bangen mussten indessen die Erdäpfelproduzenten: Im Vorjahr mussten 120.000 Tonnen Erdäpfel entsorgt werden, die durch den Drahtwurm befallen waren. Durch diese Menge hätten alleine 2,4 Millionen Menschen ein Jahr lang versorgt werden können.

LH-Stellvertreter Pernkopf und LK-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager haben daher einmal mehr bekräftigt: „Wir brauchen faire Wettbewerbsbedingungen, nur so können wir auch in Österreich produzieren. Andernfalls kommen die Lebensmittel aus anderen Ländern, wo viele Pflanzenschutzmittel nach wie vor erlaubt sind.“ 

IG-Erdäpfel-Obmann Franz Wanzenböck bestätigte: „Niederösterreich gilt zu Recht als das  Erdäpfel-Bundesland Nummer Eins. Rund 5000 Bäuerinnen und Bauern übernehmen 84 Prozent der österreichischen Gesamtproduktion. Um diesen wichtigen Produktionszweig abzusichern, braucht es die rasche Zulassung von ,Mocap‘, auch um unseren Bäuerinnen und Bauern die rechtzeitige Anbauplanung zu ermöglichen.“

Land NÖ: 180.000 Euro für Projekt „Weideland NÖ“ 

Seit mittlerweile zwölf Jahren werden im Rahmen des Projekts „Weideland NÖ“ des NÖ Wald- und Weidewirtschaftsvereins intensive Beratungen für Weidebetreiber angeboten, neue Weiden mit Zäunen, Tränken und Unterstand errichtet sowie die Vermarktung von Weideprodukten vorangetrieben. 

Bisher nahmen 265 Betriebe teil und es wurden 1990 Hektar Weideland neu errichtet. Die Nachfrage nach der Projekt-Teilnahme ist weiterhin groß, weshalb „Weideland in NÖ“ auch im Jahr 2019 fortgesetzt werden soll. Das ermöglicht nun das Land Niederösterreich mit einer Förderung von 180.000 Euro.

„Für alle Landwirte, besonders für unsere Bergbauern und kleinstrukturierten Familienbetriebe, ist diese Unterstützung ein wichtiger Beitrag“, erklärte Pernkopf dazu. „Sie sind es, die durch ihre Weiden Grünraum erhalten und so zu Artenvielfalt und -schutz beitragen. Davon profitieren alle Menschen im Land – zu hochwertigen Lebensmitteln gibt es als ,Draufgabe‘ die gepflegte Kulturlandschaft.“