Mitglieder und Funktionäre der Erzeugergemeinschaft (EZG) Gut Streitdorf trafen sich am 5. Juni in St. Pölten zur diesjährigen Generalversammlung zusammen. Weiters nahmen unter anderen auch der Vizepräsident der LK-NÖ Otto Auer, NÖ Bauernbunddirektorin LAbg. Klaudia Tanner und Kammerdirektor Franz Raab teil. Das Gastreferat zum Thema „Aktuelle Herausforderungen für die NÖ Bäuerinnen und Bauern“ hat LK-NÖ-Präsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager gehalten.
Positiver Bilanzgewinn von 122.000 Euro
Johannes Schmuckenschlager hob in seinem Referat die starke Verbundenheit der Landwirtschaftskammer mit den Verbänden und Genossenschaften hervor, gerade in Bezug auf die künftigen Herausforderungen: „Es sind oft gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen, wie wir produzieren können.“ Zur Tagespolitik merkte Schmuckenschlager an, dass bis zur Neuwahl des Nationalrats die wechselnden Mehrheiten im Parlament durchaus weitreichende Gesetze beschließen können, die auch die Landwirtschaft schwer treffen könnten.
Für die EZG Gut Streitdorf war das Jahr 2018 im Ferkel- und Schweinesegment, als auch bei Schafen und Ziegen von schwierigen Vermarktungsbedingungen gekennzeichnet. Erfreuliche Entwicklungen von plus 4,5 Prozent, das entspricht einer Umsatzsteigerung von 3,3 Millionen Euro, waren hingegen im Rindersektor zu verzeichnen.
In seinem Bericht fasste Obmann Franz Rauscher zusammen, dass der Umsatz der EZG im vergangenen Jahr 229 Millionen Euro (minus 5,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2017) betrug, jedoch konnte ein Bilanzgewinn von rund 122.000 Euro erwirtschaftet werden. Im Detail ging Rauscher auf das Thema Schweinezucht ein.
So liefe die österreichische Schweinezucht Gefahr, durch internationale Hybridfirmen weiter an Marktanteilen zu verlieren. Deshalb wolle sich dieser Bereich der Genossenschaft neu formieren und gemeinsam mit Zuchtorganisationen der Länder Steiermark und Oberösterreich eine neue Zuchtorganisation gründen, in künftig auch alle österreichischen Besamungsstationen Platz finden würden. Nach dieser Abtrennung wird die EZG Gut Streitdorf keine Sparte Schweinezucht mehr führen. Die entsprechende Änderung der Satzung wurde während der Versammlung einstimmig beschlossen – für die eigentliche Abspaltung wird im kommenden Sommer noch eine außerordentliche Generalversammlung eigens einberufen.
Zur Mengenentwicklung im letzten Jahr berichtete Geschäftsführer Werner Habermann, dass es in fast allen Bereichen – besonders bei Rinder sowie Schafe und Ziegen – eine positive Entwicklung gegeben hat. Für die Zukunft prognostizierte Habermann jedoch mit rückläufigen Mengen und betonte: „Ich stehe dazu, dass Markenprogramme nur mit einer Mengensteuerung funktionieren. Werden Übermengen produziert, dann geht es zu Lasten der Landwirtschaft, wo wir Zuschläge verlieren.“