Während der Konferenz thematisierte Pernkopf, der derzeit den Vorsitz der österreichischen Agrarlandesräte führt, drei zentrale Punkte: „Erstens mehr Fairness im Rahmen des nächsten EU-Budgets und der Gemeinsamen Agrarpolitik, also keine Einsparungen auf dem Rücken unserer bäuerlichen Familienbetriebe. Es braucht ein ausgewogenes Europäisches Agrarprogramm, dass die Umweltleistungen der heimischen Betriebe wertschätzt und finanziell ausgleicht. Ökosozial statt marktradikal. Zweitens mehr Fairness beim Klimaschutz und Freihandel, also Klimazölle und scharfe Vor-Ort-Kontrollen statt Mercosur, gegen das wir uns klar aussprechen. Rindfleisch muss nicht fliegen! Und was für die Produktion unserer regionalen Lebensmittel gilt, muss auch für importierte Lebensmittel gelten!“
Fairness zwischen Produzenten, Konsumenten und Handel gefordert
Als dritten Punkt forderte er Fairness zwischen Produzenten, Konsumenten und dem Handel. „Durch Lebensmittel-Checks in Supermärkten soll in Zukunft verstärkt darauf geachtet werden, dass auch Österreich drin ist, wo mit Österreich geworben wird.“ Damit kritisierte er die wiederholt vorkommende falsche Ausschilderung und Bewerbung von vermeintlich heimischen Lebensmitteln, die aber eigentlich aus fernen Ländern importiert wurden.
„Digitalisierung soll das Leben erleichtern“
Bundesministerin Maria Patek hielt fest: „Neben dem neuen fünfjährigen Schwerpunkt Landwirtschaft und Digitalisierung am Francisco Josephinum, haben wir in die gesamte Digitalisierung an unseren Schulen investiert. Dafür wurden im Vorjahr 1,3 Million Euro zur Verfügung gestellt. Mit dieser Investition wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern Digitalisierung näherbringen und die Vorteile aufzeigen.“
Weiter ergänzte sie: „Digitalisierung in der Landwirtschaft soll vor allem ein Ziel haben: Den Bäuerinnen und Bauern das Leben zu erleichtern. Die verschiedenen privatrechtlichen Kontrollen auf den Betrieben stellen eine erhebliche Belastung dar. 2017 haben wir gemeinsam, Bund und Länder, die AMA-Marketing mit einem Pilotprojekt – Kontroll-Informations-System beauftragt, das in den nächsten Monaten auf die Betriebe ausgerollt werden und den Kontrollaufwand reduzieren soll. Mit dem Ansatz ´Alles aus einer Hand´ wollen wir künftig eine zentrale Anlaufstelle für kontrollrelevante Daten schaffen. Das spart Zeit und Geld, hebt Synergien und gewährleistet eine sichere Verwaltung von Daten.“
Klimazölle statt Mercosur
Georg Strasser bekräftigte die Ablehnung des Freihandelsabkommens Mercosur: „Wir wollen keine Handelsabkommen, die auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern abgeschlossen werden. Deshalb freut mich dieser heutige, bundesländerübergreifende Schulterschluss gegen Mercosur. Im Gegenteil, gerade wenn es um den Klimaschutz geht, ist die heimische Landwirtschaft ein großer Teil der Lösung. Ein Kilo heimisches Rindfleisch bedeutet 14 Kilogramm CO2, während solches aus Südamerika 80 Kilo CO2 im Rucksack hat. Solche Importe schaden also dem Klima und den heimischen Bäuerinnen und Bauern. Dafür, dass aktuell mehrere Handelsketten solche Rindfleisch-Importe mit Rabatten bewerben, fehlt mir absolut das Verständnis.“