Bernhuber: „Was in Deutschland erlaubt ist, muss auch in Österreich möglich sein!“

Alexander Bernhuber, EU-Abgeordneter und ehrenamtlicher Präsident des Europäischen Bauernbundes, fordert einheitliche und praxistaugliche Regeln beim Pflanzenschutz in der EU. Hintergrund sind Regelungen, die in der Praxis zu massiven Wettbewerbsnachteilen für österreichische Betriebe führt.

„Derzeit dürfen in Deutschland bestimmte Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, die in Österreich nicht zugelassen sind. Das ist weder sachlich nachvollziehbar noch fair. Unsere Bauern brauchen dieselben Möglichkeiten wie ihre Kolleginnen und Kollegen in Deutschland oder in anderen EU-Ländern“, betont Bernhuber.

Zulassungsbürokratie lähmt die Versorgungssicherheit und Erträge der Betriebe

Ein weiterer zentraler Punkt betrifft die Genehmigungsdauer. Pflanzenschutzmittel werden aktuell nur befristet, etwa für fünf oder zehn Jahre, zugelassen. Bernhuber fordert hier eine grundlegende Reform: „Wir wollen, dass Pflanzenschutzmittel künftig ‚bis auf Widerruf‘ zugelassen werden. Solange alle Sicherheitskriterien erfüllt sind, braucht es keine künstlichen Befristungen. Das ist eine sinnlose Bürokratie ohne Nutzen für die Gesellschaft. Zusätzlich schadet sie uns allen durch eine Schwächung der europäischen Versorgungssicherheit und senkt die Erträge der bäuerlichen Betriebe. Weg damit!“

Drei große Vorteile sieht Bernhuber in der Erfüllung seiner Forderung:

  1. Weniger Bürokratie: Durch die Streichung beider Verfahren bezüglich staatlicher und zeitlicher Hürden, wird die Arbeit für bäuerliche Betriebe leichter und die Verwaltung entlastet.
  2. Planungssicherheit: Der maßvolle und nachhaltige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stärkt die Planungssicherheit von Betrieben und sichert Ernteerträge für die Versorgung Europas
  3. Versorgungssicherheit: Durch die Maßnahmen wird die Versorgungssicherheit am Kontinent und in Österreich gestärkt.

Fairness, Verlässlichkeit und gleiche Bedingungen

„Unsere Betriebe arbeiten verantwortungsvoll und nach höchsten Standards. Dann müssen sie auch auf einen verlässlichen Rechtsrahmen zählen können. Europa darf keine Wettbewerbsverzerrungen zwischen Mitgliedstaaten schaffen“, stellt Bernhuber klar.

Er fordert die EU-Kommission auf, die bestehenden Unterschiede rasch zu beheben und die Zulassungsverfahren in der gesamten Union zu harmonisieren.

„Wer regionale Lebensmittel will, muss den Bäuerinnen und Bauern die Werkzeuge geben, um sie zu produzieren und zwar unter fairen und gleichen Bedingungen innerhalb der Europäischen Union“, so Bernhuber abschließend.