Für die Bäuerinnen und Bauern sowie den ländlichen Raum relevante Themen standen bei der Sitzung des NÖ Landtags auf der Tagesordnung.
Beschlossen wurde unter anderem eine Änderung des NÖ Jagdgesetzes 1974, mit der künftig die Jagd mit Nachtzielhilfen in NÖ befristet möglich sein wird. LAbg. Richard Hogl betonte dazu, man habe es sich mit diesem Thema nicht leicht gemacht. Man wolle Maßnahmen setzen, bevor Seuchen, wie beispielsweise die Afrikanische Schweinepest, da seien. Die Waid-gerechtigkeit stehe im Vordergrund, und diese werde sichergestellt, weil der Jagdleiter die Zustimmung erteilen müsse.

„Niederösterreich ist das ­Agrarland Nummer 1“

In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde der Umwelt-, Energie- und Klimabericht beschlossen. „Wir setzen Schritt für Schritt entschlossene Klima-Maßnahmen und sind heute internationales Vorbild und europäischer Vorreiter. Wir haben die Energiewende geschafft und nutzen den Klimaschutz als Chance für unsere Wirtschaft. Diesen Weg wollen wir weitergehen“, stellte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf dazu fest, dass Niederösterreich dazu die besten Voraussetzungen habe und es keiner Weltuntergangsstimmung bedürfe.  Der neue Klima- und Energiefahrplan gibt für Aufbruchsstimmung die Richtung vor: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt bis 2030 unseren CO2-Ausstoß um 36 Prozent zu verringern, den Strom aus Windkraft zu verdoppelt und aus Sonnenkraft zu verzehnfachen.“ Bauernbundmandatar Josef Edlinger hob in seiner Wortmeldung zudem hervor, dass 750 Biomasse-Nahwärmeanlagen rund ein Fünftel aller Haushalte im Land mit Wärme vorsorgen: „Dadurch werden pro Jahr 550.000 Tonnen CO2 eingespart und eine Wertschöpfung von 250 Millionen Euro erzielt.“

„Niederösterreich ist das Agrarland Nummer 1 in Österreich und zu 94 Prozent von Familienbetrieben geprägt. Mit einer durchschnittlichen  Flächenausstattung von rund 42 Hektar sind wir im internationalen Vergleich ein Land der kleinstrukturierten Betriebe“, kommentierte LAbg. Manfred Schulz den Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der Land- und Forstwirtschaft in NÖ für das Jahr 2018. Er wies aber auch auf den Rückgang der bäuerlichen Einkommen im Jahr 2018 hin. Grund für den Rückgang – nach zwei Jahren mit moderaten Erhöhungen – seien unter anderem Wetterextreme und daraus resultierender Schädlingsbefall. Im Jahr 2018 habe ein Landwirt für seine Arbeit an 365 Tagen im Jahr rund 21.380 Euro  an Netto-Erwerbseinkommen erwirtschaften können. Im Vergleich dazu betrage das jährliche Nettogehalt eines Arbeiters für eine 40-Stunden-Woche etwa 29.400 Euro.

Bauernbund-Direktorin LAbg. Klaudia Tanner nahm zum Beschluss des  neuen NÖ Weinbaugesetzes Stellung. Dieses habe das Ziel, die Voraussetzungen für einen auf Qualität ausgerichteten Weinbau in Niederösterreich weiter zu heben und zu stärken. „Wir bekennen uns darin klar zu kleinen und mittleren Betriebe. Die Digitalisierung der Weinbauflächen ist einerseits zur Erfüllung des Unionsrechts erforderlich, andererseits wird hier der Sorge um eine moderne und lagegenaue Datenerfassung Rechnung getragen“, so Tanner.

Hier können die Video-Statements der Bauernbund-Mandatare nachgesehen werden: https://youtu.be/0Dy9Og-4B54