Der bereits dritte Lebensmittelcheck der LK-NÖ ergab, dass die Herkunft nach genauem Hinsehen ersichtlich ist, aber speziell bei Erdäpfeln aus Ägypten und Israel Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen, die in Österreich bereits seit Jahrzehnten verboten sind. LK-NÖ-Präsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager, Europa-Wahl-Kandidat des NÖ Bauernbunds Alexander Bernhuber und Interessengemeinschaft-Erdäpfelbau-Obmann Franz Wanzenböck forderten daher mehr Sicherheit für Konsumenten: „Das was in Europa verboten ist, soll auch für Importlebensmittel aus Drittstaaten verboten sein.“
„Auch soziale Aspekte sprechen gegen Importe“
Erstmals konnte heuer der österreichische Markt nicht durchgehend mit heimischen Erdäpfeln versorgt werden. Schuld daran waren Hitze, Trockenheit und ein enormer Drahtwurmbefall. Dies nahm die Landwirtschaftskammer NÖ zum Anlass und stellte die im Supermarkt erhältlichen Qualitäten auf den Prüfstand: 50 Erdäpfelsäcke aus zehn Supermarktfilialen wurden untersucht. Davon waren elf aus Ägypten, vier aus Israel, einer aus Marokko, zwei aus Zypern, 15 aus Frankreich und einer aus Deutschland. Der Check ergab, dass die Herkunft ersichtlich ist, aber bei Erdäpfeln aus Ägypten und Israel Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen, die in Österreich lange verboten sind.
LK-NÖ-Präsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager erklärte: „Vor allem Erdäpfel aus Drittstaaten werfen für mich einige Fragen auf. Neben den langen Transportwegen von tausenden von Kilometern spricht nämlich auch der soziale Aspekt gegen diese Importe. In Ägypten zum Beispiel treibt die Erdäpfelproduktion für Europa die Lebensmittelpreise derart in die Höhe, dass sich Ägypter keine Erdäpfel leisten können. Wir mussten bei unseren Untersuchungen auch noch feststellen, dass speziell in Ägypten nach wie vor Mittel eingesetzt werden dürfen, die bei uns schon seit Jahrzehnten verboten sind.“
„Es geht darum, faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten“
„Es gelangen Lebensmittel in unsere Supermarktregale, die bei uns in Europa so gar nicht produziert werden dürften. Hier reicht es nicht, dass man sich von den Produzenten aus Drittländern die Einhaltung gewisser Produktionsbedingungen in Verträgen zusichern lässt. Es geht vielmehr darum, faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten und die Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln sicherzustellen. Ich werde mich daher im EU-Parlament in Brüssel für faire Bedingungen und Spielregeln für alle Produzentenländer einsetzen“, so Europa-Wahl-Kandidat des NÖ Bauernbunds, Alexander Bernhuber.
„In wenigen Tagen werden wir die ersten ‚Heurigen‘ ernten, freute sich Franz Wanzenböck, Obmann der Interessengemeinschaft Erdäpfelbau und betonte: „Unsere Bauern haben aktiv auf den Versorgungsengpass reagiert und haben sich mit mit Flies- und Folienabdeckung bemüht, die neue Ware möglichst früh auf den Markt zu bekommen.“