Wie der Europäische Gerichtshof vergangene Woche festgestellt hat, entspricht die – in NÖ erlaubte – Frühjahrsjagd auf männliche Waldschnepfen nicht der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union. Eine mehr als hundert Jahre alte Jagdtradition wird damit von der EU beendet.

„Die lange Tradition der Frühjahrsbejagung in Österreich hat zu keinem Rückgang der Besatzzahlen geführt. Das belegen wissenschaftliche Studien und die Ergebnisse unseres intensiven Monitoringprogramms klar. Denn es werden vorwiegend männliche Schnepfen erlegt, was keine Auswirkungen auf den Fortpflanzungserfolg hat. Seitens der EU-Kommission wurde dazu im Verfahren auch keine bessere Datenlage vorgelegt“, so Landesjägermeister Josef Pröll. 

„Der NÖ Jagdverband hat mit fachlichen Argumenten und wissenschaftlichen Studien jahrelang um den Erhalt der Frühjahrsbejagung der Schnepfen gekämpft und wir waren damit die letzte der 281 Regionen in Europa, die diese Form der Jagd noch erfolgreich ausüben konnte. Die EU Kommission ist auf die fachliche Argumentation nicht eingegangen, dementsprechend sind wir über die Entscheidung enttäuscht“,  stellt Sylvia Scherhaufer, Generalsekretärin des NÖ Jagdverbands, fest. Bauernbunddirektor Paul Nemecek zeigt sich ebenfalls verärgert: „Wenn die Europäische Union während Corona für sowas Zeit und Personalkapazitäten hat, beweist sie endgültig, dass sie Hausverstand und Bodenhaftung verloren hat. Sie bezeugt für mich damit selbst, dass hier anscheinend noch Einsparungspotential gegeben ist.“