Auch bei der 25. Auflage der Ab-Hof-Messe, der europäischen Leitmesse für bäuerliche Direktvermarkter, konnten sich die Veranstalter im Messezentrum Wieselburg über regen Besucherzulauf freuen. Im Beisein zahlreicher Ehrengäste, darunter Bundesministerin Elisabeth Köstinger, Bauernbund-Präsident Georg Strasser, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, LK-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager, NÖ-Bauernbund-Obmann Hermann Schultes und Direktorin LAbg. Klaudia Tanner, wurden die bäuerlichen Produkte der Direktvermarkter in neun Kategorien ausgezeichnet. 

Prämierungen sind Beweis für höchste Qualitäten

Die Prämierungen sind Verkaufsargument für erfolgreiche Produzenten und Orientierungshilfe für Konsumenten. Ministerin Elisabeth Köstinger freute sich anlässlich der Prämierung: „Unsere österreichischen Bäuerinnen und Bauern produzieren zu höchsten Qualitätsstandards. Sie sind bei der Lebensmittelqualität Vorreiter, darauf können wir stolz sein.“ Neben dem „Goldenen Stamperl“ (Brände, Liköre) wurden die „Goldene Birne“ (Most, Fruchtsaft), der „Speck-Kaiser“, die „Goldene Honigwabe“, der „Brot-Kaiser“, der „Fisch-Kaiser“, der „Öl-Kaiser“ und heuer erstmals auch der „Pasta-Kaiser“ (Teigwaren) sowie das „Goldene Blunz‘nkranzl“ (Blutwurst)vergeben. 

Ehrung an Schultes für langjährige Verdienste 

Bei der Jubiläumsausgabe dieser erfolgreichen Spezialmesse, die seit Jahren rund 35.000 Besucher aus dem gesamten österreichischen Bundesgebiet und dem Ausland verzeichnet, stand auch eine persönliche Ehrung im Mittelpunkt: LK-Präsident a. D.  Hermann Schultes wurde für seine langjährigen Verdienste um die Wieselburger Messen mit dem „Ehrenring des Verkehrsvereins Wieselburg“ gewürdigt. 

LK-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager sprach bei der Eröffnung die Innovationskraft der bäuerlichen Betriebe an, die sich auch bei der Präsentation auf der Ab-Hof-Messe immer wieder zeige und die ein Erfolgsgarant für die weitere betriebliche Entwicklung sei. Den Trends und Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung eröffnen, werde unter anderem mit der Einrichtung einer eigenen Ausbildungsabteilung „Landwirtschaft und Digitalisierung“, am Francisco Josephinum, Rechnung getragen.

Ein viel diskutiertes Thema auf der Direktvermarkter-Messe war auch das Tiroler Kuh-Urteil. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf brachte es auf den Punkt: „Unsere Bäuerinnen und Bauern sind weder Futtermittelproduzenten für den Wolf, noch Opfer bei Gerichtsprozessen. Sie brauchen Unterstützung und auch Rechtssicherheit, was die Haltung ihrer Tiere auf den Almen und Weiden betrifft.“ Deswegen sei ein Alm-Manifest gestartet worden, bei dem jeder unterschreiben soll, der sich für mehr Hausverstand und Eigenverantwortung beim Umgang mit Tieren und der Natur ausspricht, betonte Pernkopf.

Bernhuber: Wertschätzung und Wertschöpfung steigern

Rund ein Viertel der heimischen bäuerlichen Betriebe habe in der Direktvermarktung ein wichtiges betriebliches Standbein gefunden. „Durch den direkten Kontakt mit den Konsumentinnen und Konsumenten lässt sich mehr Wertschätzung und Wertschöpfung für bäuerlich erzeugte Lebensmittel generieren“, zeigte sich auch Junglandwirt Alexander Bernhuber, Spitzenkandidat des NÖ Bauernbunds bei der Europawahl, beim Besuch der Ab-Hof-Messe überzeugt. 

„Die Rolle der Land- und Forstwirtschaft darf nicht bei der Produktion hochwertiger Lebensmittel enden. Sie muss vielmehr auch Schritte in der Vermarktung setzen. Die landwirtschaftlichen Fachschulen kommen dieser wichtigen Aufgabe mit der Einführung von Juniorfirmen nach. Dabei können die Schüler im geschützten Rahmen Fähigkeiten erlernen, die für das spätere Leben unerlässlich sind“, betonte Bernhuber die Wichtigkeit der Vermittlung dieses praxisnahen Wissens. Im Austausch mit Vertretern und Schülern landwirtschaftlicher Bildungseinrichtungen sowie mit „ab Hof“-Vermarktern zeigte sich Bernhuber von der enormen Bandbreite an Produkten und Vermarktungsideen beeindruckt.