Petition der Landwirtschaftskammer NÖ zum „Wolf“: Hier gleich unterschreiben
Bei der Sitzung des NÖ Landtags, am 20. September, wurden zwei „Aktuelle Stunden“ zu den Themen „Krankenkassenreform“ und „Sicherheit“ behandelt. Neben zahlreichen anderen Themen stand ein für die heimische Land- und Forstwirtschaft besonders wichtiges Thema auf der Tagesordnung des blau-gelben „Landesparlaments“:
Angesichts der wiederholten Vorfälle mit Wölfen in Niederösterreich, ist der Ärger bei Nutztierhaltern sowie die Unsicherheit in der Bevölkerung groß. Neben Schadensfällen an Nutztieren im Waldviertel, wurden jüngst in Hadersfeld bei St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln) zwei Schafe und fünf Ziegen sowie im Sommer auch zwei Schafe in Mauerbach bei Wien gerissen. Der Wolf ist laut internationaler Abkommen und europarechtlicher Bestimmungen eine streng zu schützende Tierart.
Weil in Österreich sowohl Naturschutz- als auch Jagdrecht Ländersache sind, haben sich die Bauernbund-Mandatare für Verbesserungen im Herdenschutz und gleichzeitig für klare rechtliche Bestimmungen eingesetzt. Damit soll ein Handlungsrahmen ermöglicht werden, für den Fall, das sich ein Wolf auffällig verhält oder das Raubtier lernt, wie anerkannte Schutzeinrichtungen in der Nutztierhaltung überwunden werden kann. So brachte LAbg. Richard Hogl einen Antrag zur Novellierung des NÖ Jagdgesetzes ein.
Wölfe in NÖ: Die Sicherheit der Menschen hat Priorität
Die Situation der Wolfsbestände macht eine Präzisierung notwendig und Hogl erklärte: „Im Waldviertel haben sich seit 2015 bereits zwei Wolfsrudel gebildet und etabliert. In den Sommermonaten 2018 häuften sich jedoch die Übergriffe auf Nutztiere. Innerhalb von vier Wochen wurden 31 Schafe in umzäunten Weiden gerissen und verletzte Tiere mussten getötet werden.“ Da sich die bestehenden Regelungen zum Schutz von Menschen und Viehbeständen somit als nicht ausreichend erwiesen haben, wurde mit der gesetzlichen Neufassung vor allem zum Schutz der Bevölkerung eine Präzisierung geschaffen. Diese Gesetzesänderung ist auch mit der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie zum Schutz der Menschen und der öffentlichen Sicherheit zulässig.
In der Diskussion sprach sich auch LAbg. Franz Mold für die Intensivierung der Sicherheitsmaßnahmen in Hinblick auf Problemwölfe aus: „Die Tierart ist nicht vom Aussterben bedroht. Daher muss es legitim sein, dass zur Abwendung von Schäden der Bestand reguliert werden kann“, so Mold, der betonte, dass der Schutz der Menschen Priorität haben müsse. Es gehe nicht um einen Freibrief zum Schießen, sondern es gehe um einen Kriterienkatalog, wann welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, betonte der Bauernbund-Mandatar und brachte den Resolutionsantrag mit dem Titel „Rasch wachsende Wolfspopulation in Niederösterreich“ ein, damit auch auf europäischer Ebene eine Lösung gefunden werden kann. Haupt- und Resolutionsantrag zum Thema „Wölfe“ wurden mit Mehrheit angenommen.
Anlässlich des Beschlusses des Niederösterreichischen Landtags bezog auch der Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ, Hermann Schultes Stellung: „Wem die Sorgen der Menschen egal sind, der nimmt die Wölfe zum Vorwand, um öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Die politischen Angriffe von VgT und WWF sind gerade in Niederösterreich sehr durchsichtig und entbehren jeder Grundlage. Denn wer den Beschluss des Niederösterreichischen Landtags kennt, weiß, dass Wölfe nicht entnommen werden, solange sie unauffällig sind. Ihre grausamen Angriffe auf Wildtiere müssen zu unserem Bedauern weiterhin geduldet werden.“
Auch LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf begrüßte den Beschluss: „Oberste Priorität muss der Schutz des Menschen sein. Die Sorgen und Ängste in der Bevölkerung wachsen. Jeder Wolfsexperte dieser Welt wird bestätigen, dass Wölfe natürlich auch Menschen gefährlich werden können. Dazu darf Tierschutz nicht einseitig diskutiert werden, auch die Schafe auf den Weiden haben das Recht auf Tierschutz. Denn nicht nur die Konsumenten wünschen und verlangen Freilandhaltung, auch die Landwirte schauen auf ihre Tiere.“