Bereits im Jahr 2018 war die Situation in den heimischen Wäldern dramatisch: Vom Gesamtholzeinschlag in Niederösterreich, der bei fünf Millionen Festmetern lag, waren 60 Prozent, also drei Millionen Festmeter, Schadholz. Der Klimawandel, lange Dürreperioden und hohe Temperaturen ließen auch heuer die Borkenkäferpopulation weiter exponentiell ansteigen.
Bereits 5,3 Millionen Euro Unterstützung gewährt
Mit dem Waldschutzprogramm, welches im Vorjahr gemeinsam mit LH Johanna Mikl-Leitner und Hermann Schultes auf den Weg gebracht worden war, wurde bis jetzt eine Unterstützung von 5,3 Millionen Euro gewährt. Davon flossen 1,7 Millionen Euro in den Forstschutz: Damit wurden über 640 Hektar gemulcht, 55.000 Festmeter in Zwischenlager gebracht und 11.000 Fangbäume bereitgestellt. Der Großteil – 3,6 Millionen Euro – wurde für die Wiederaufforstung bereitgestellt: Insgesamt konnte so auf 1700 Hektar Fläche neuer Wald entstehen, bilanzierte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. „Wir werden zusätzlich zwei Millionen für diese Maßnahmen zur Verfügung stellen, um die grüne Lunge des Landes zu schützen“, untermauerte Pernkopf.
Kritik kam von Landwirtschaftskammer-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager an der Praxis der Sägeindustrie. „Die Zahl der Holzimporte ist im Jahr 2018 österreichweit um 20 Prozent gestiegen. Das ist nicht notwendig, wenn das Holz direkt vor der Haustüre liegt“, stellte Schmuckenschlager angesichts des offenkundigen Klimanotfalls in den heimischen Wäldern fest.
„Diese Steigerung entspricht 35.000 zusätzlichen vollbeladenen LKWs, die durchs Land rollen“, ergänzte LH-Stellvertreter Pernkopf die damit einhergehende Transit-Problematik. Notwehr-Fahrverbote seien vorstellbar, wenn kein freiwilliges Einlenken der Holzindustrie erfolge, so Schmuckenschlager. Neben dem Appell an die Sägeindustrie zur Fairness gegenüber heimischen Waldbauern riefen Schmuckenschlager und Pernkopf die Konsumenten dazu auf, beim Holzkauf auf rot-weiß-rote Qualität zu achten.
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