„Mit der Aktion ,Wir für Bienen‘ soll das Miteinander zwischen Bauern und Bienen aufgezeigt und dafür gesorgt werden, dass das Naturland Niederösterreich auch morgen noch so bunt blüht“, stellte Stephan Pernkopf die Intention der geplanten Plakat- und Inseratenkampagne klar. Sie solle das Wissen über die Leistungen der Insekten genauso wie über die Anstrengungen der heimischen Landwirtschaft in den Vordergrund stellen. „Artenschutz geht uns alle an, Bauern und Bienen sind ein starkes und natürliches Team. Dieses Verständnis wollen wir stärken und wir wollen alle anderen motivieren mitzumachen, zum Schutz der Bienen, zum Schutz der Bauern und zum Schutz der Artenvielfalt“, so der LH-Stellvertreter.  Dass Landwirtschaft und Artenschutz kein Gegensatz sind, betonten dabei LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, LK-NÖ-Präsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager, Jung-Landwirtin Elisabeth Kern und Imkermeister Wolfgang Messner. 

„Bauern geben Bienen eine Heimat“

Für LK-NÖ-Präsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager ist „Bauern geben Bienen eine Heimat“ kein Werbeslogan: „Die Umweltleistungen unser Landwirtschaft aufzuzeigen ist unser Ziel. Nur zwei bis sechs Prozent der Pflanzenschutzmittel sind Insektizide. Deren permanente Weiterentwicklung und Maßnahmen zur Hebung der Biodiversität tragen dazu bei, beste Lebensmittel für alle produzieren zu können.“ Im Zuge der Kampagne werde es Feldaufsteller geben, die zeigen, wo die Bauern den Bienen Heimat geben. Zudem werden in der „Woche der Artenvielfalt“, vom 19. bis 26. Mai, Wiesenfeste, Wanderungen und vieles mehr auf die Bedeutung des Themas hinweisen, stellte Schmuckenschlager geplante Aktivitäten der Landwirtschaftskammer NÖ vor.

Garant zum Schutz der Artenvielfalt

„Niederösterreich verzeichnet mit über 600 verschiedenen Wildbienen-Arten die höchste Bienen-Diversität aller mitteleuropäischen Staaten, mit mehr Bienen-Arten als beispielsweise ganz Deutschland“, ist für Imkermeister Wolfgang Messner die kleinstrukturierte heimische Landwirtschaft der beste Garant zum Schutz der Artenvielfalt. Er sieht aber auch Privatpersonen und öffentliche Institutionen in der Pflicht. Gemeinden und Straßenerhalter können, so Messner, mit der Anlage von Blühflächen ebenso zur Bereitstellung von Bienennahrung beitragen, wie jeder Einzelne im Privatgarten. Positiv zu vermerken sei, dass in Österreich sowohl die Anzahl der Imker als auch der Bienenvölker im Steigen begriffen sei.

„Wir Bäuerinnen und Bauern arbeiten in und mit der Natur. Gleichzeitig sind wir auch Unternehmer, die mit dem wirtschaftlichen Erfolg ihrer Arbeit die Existenz der bäuerlichen Familienbetriebe sichern“, berichtete Jung-Landwirtin Elisabeth Kern aus der Praxis. Um ökonomisch erfolgreich zu arbeiten, brauche die Landwirtschaft auch Pflanzenschutz. Mit Transparenz wolle man die Arbeit der Bauernschaft der Gesellschaft vermitteln, denn deren Verständnis dafür sei eine Grundvoraussetzung, dass ausreichend junge Menschen in der Landwirtschaft bleiben.