Rund 120.000 Tonnen Kartoffeln, die vom Drahtwurm befallen waren, werden entsorgt. Mit dieser Menge an Erdäpfeln könnte man 2,4 Millionen Menschen ein Jahr lang ernähren. Ebenso wurden im heurigen Jahr rund 11.000 Hektar von rund 42.000 Hektar Rübenfläche von Schädlingen vernichtet. Bei den Bio-Rüben betrug der Ausfall sogar 90 Prozent. „Das ist die größte Lebensmittelvernichtung in der Geschichte der Zweiten Republik – wir sehen die Sicherstellung der heimischen Lebensmittelversorgung und die österreichische Ernährungssouveränität insgesamt in Gefahr“, zeigten die „Bauernbündler“ im NÖ Landtag auf. 

Lebensmittelproduktion im Inland halten 

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf stellte bereits im Vorfeld der Landtagssitzung fest: „Es ist wichtig, die Bauern zu unterstützen und die Produktion im Inland zu halten, statt Lebensmittel zu importieren. Denn die Bauern sind keine Versuchskaninchen für ‚NGO’-Fantasien, sondern arbeiten täglich für die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln. Wenn das weiter erschwert wird, dann werden die Lebensmittel eben aus dem Ausland importiert, das kann nicht der Weg sein und das kann keiner wollen.“

Notfallzulassungen geeigneter Pflanzenschutzmittel sind auch für LK-NÖ-Präsident Hermann Schultes ein wichtiges und klares Bekenntnis zur heimischen Produktion. Er begrüßte daher den mehrheitlichen Beschluss im NÖ Landtag: „Ohne geeignete Pflanzenschutzmaßnamen fehlt den heimischen Landwirten jede Perspektive, die Eigenversorgung mit qualitativ hochwertigen und heimischen Lebensmitteln ist gefährdet. Nur durch Notfallzulassungen können fragliche Importe aus anderen Ländern verhindert werden.“

„Es zeichnet sich ab, dass wir wohl ab Frühling keine heimischen Erdäpfel mehr haben. Deshalb werden die Österreicher aber ab März nicht aufhören, Chips und Pommes zu essen, sie kommen dann halt aus Ägypten oder der Türkei – und genau dort sollten Grüne, Neos und SPÖ nachfragen, wie produziert wird“, hielten die Bauernbund-Mandatare im NÖ Landtag realitätsfernen Stimmen aus den Reihen von SPÖ, Neos und Grünen entgegen, die den Antrag ablehnten.

Resolution zur Verbesserung des Täuschungsschutzes

„Wir wollen, dass dem Etikettenschwindel bei der Herkunft von Lebensmittel ein Riegel vorgeschoben wird. Denn es gibt zahlreiche Beispiele, in denen auf Produkten mit für die Konsumentinnen und Konsumenten irreführenden Angaben geworben wurde. Das darf nicht sein, denn wo Österreich draufsteht, muss auch Österreich drin sein“, betonten die bäuerlichen Abgeordneten die Intention zum Resolutionsantrag, der auf die Verbesserung des Täuschungsschutzes bei der Herkunft von Lebensmitteln pocht. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf führte weiter aus: „Wenn jemand mit der Marke Österreich Schindluder betreibt, betrügt er nicht nur die Konsumenten, sondern hintergeht auch unsere Bäuerinnen und Bauern. Das gehört abgestellt, denn unsere Bäuerinnen sowie Bauern produzieren beste Lebensmittel, nach höchsten Qualitäts- und Umweltstandards, das muss auch honoriert werden.“

„LK-Wahlen gestalten sich zukünftig einfacher“

„Mit dem Landtagsbeschluss wurde die Wahlordnung der Landwirtschaftskammer NÖ auf eine moderne und praktikable Basis gestellt“, begrüßte LK-NÖ-Präsident Schultes den entsprechenden Beschluss im NÖ Landtag. Die Novelle des Landwirtschaftskammergesetzes und der Landwirtschaftskammer-Wahlordnung leisten einen wichtigen Beitrag zur Deregulierung. „Die Abwicklung der Wahlen gestaltet sich künftig wesentlich einfacher“, erklärte Schultes. So kann die Abwicklung nun an die Landtags- und Gemeinderatswahlen angeglichen werden. Zudem sei die Reform laut Schultes „ein Zeichen für ein gelebtes Miteinander und mehr Demokratie“. Denn die Einstiegshürde für den Einzug in die Kammervollversammlung sinkt von fünf auf vier Prozent. „Dies erleichtert es vor allem den kleineren Fraktionen ins Bauernparlament einzuziehen“, betonte der Kammerpräsident.

Resolutionen hier im Wortlaut nachlesen:
Resolution Sicherung der heimischen Lebensmittelversorgung.
Resolution Täuschungsschutz.