Bauernbund NÖ-Obmann LH-Stv. Stephan Pernkopf warnt: „Wenn jedes Geschenk mit dem Transport-LKW vor die Haustür angeliefert wird, hat das negative Auswirkungen auf die Umwelt und auf unsere Regionen, auf unsere Innenstädte und Geschäfte.“

Heimische Arbeitsplätze gefährdet

„Die Wertschöpfung in Niederösterreich ist weg. Das betrifft die heimischen Arbeitsplätze, die Steuern, die hier für unser Gemeinwesen gezahlt werden und unsere Ortszentren. Der stationäre Handel leidet. Unsere Klein- und Mittelbetriebe sind im stetigen Kampf gegen die globalen Online-Riesen“, führt Ecker weiter aus. Wie unfair die derzeit bestehenden Steuersysteme sind, zeigen von der EU-Kommission veröffentlichte Zahlen. Die effektive Steuerquote von Online-Plattformen liegt bei
9,5 Prozent, bei traditionellen Unternehmen ist sie mit 23,2 % mehr als doppelt so hoch.

Forderung nach einer europaweiten Lösung für Besteuerung

Österreich hat sich in der EU zwar bereits für neue europaweite Modelle eingesetzt, ist aber am Widerstand einzelner Mitgliedsstaaten gescheitert. „Gerade jetzt, wo die EU-Kommission neu bestellt wurde und die Arbeitsprogramme für die kommenden Jahre festgelegt werden, ist der richtige Zeitpunkt, eine europäische Lösung für die Besteuerung von Online-Geschäftsmodellen einzufordern“, sagt Ecker.

Stephan Pernkopf: „Der Bauernbund und der Wirtschaftsbund sind ganz auf einer Linie, wenn wir die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher heute erinnern, dass der Einkauf vor Ort, bei den Geschäften und Nahversorgern, aber auch bei den Handwerkern und den bäuerlichen Direktvermarktern das Klima schützt und die heimische Wirtschaft stützt.“ Aktuell betreiben 10.000 bäuerliche Betriebe Direktvermarktung am eigenen Hof. Dazu kommen jeweils rund 100 Bauernmärkte und 100 Bauernläden. Diese Zahlen wolle man kontinuierlich weiter steigern.

Pernkopf sagt: „Ich bin überzeugt davon, dass nirgends auf der Welt so ökologisch produziert und gewirtschaftet wird, wie bei uns in Österreich. Das gilt für die Landwirtschaft wie für die Wirtschaft, für Industriebetriebe und bäuerliche Familienbetriebe. Wir müssen daher auch darauf achten, dass Produkte nicht nur hier gekauft, sondern auch hier hergestellt werden.“

Man müsse beachten, dass Importe auch die ökologische Wahrheit sagen. „Wenn Waren und Lebensmittel in anderen Erdteilen klimaschädlich hergestellt und dann zu uns importiert werden, braucht es einen Umwelt-Ausgleich. Das hilft dem Klima und der heimischen Wirtschaft“, so Pernkopf. Außerdem würde ein starkes europäisches Agrarbudget nicht nur den bäuerlichen Betrieben zu Gute kommen, sondern auch Investitionen in die regionale Wirtschaft und Nahversorgung bedeuten.