Unser Wald ist in Gefahr: warme Temperaturen und Trockenheit begünstigen die Vermehrung der Borkenkäfer. Es braucht daher einen Pakt zur Rettung des Waldes, denn die Situation ist mehr als ernst.

Brauchen Schulterschluss der Gesellschaft und Industrie

Die Probleme mit den Waldschädlingen nimmt zu, im Vorjahr fielen dem Borkenkäfer 2,2 Millionen Festmeter zum Opfer. Insgesamt mussten in den letzten Jahren rund 20.000 Hektar Waldflächen abgeholzt werden, davon 13.000 Hektar im Waldviertel.

LH-Stv. Pernkopf erklärte: „Für Wiederaufforstungen mit klimafitten Baumarten und die Anlage von Nasslagerplätzen wurden bereits rund neun Millionen Euro Unterstützung bereitgestellt. Wir brauchen gesunde Wälder, sie sind unsere Sauerstoffproduzenten und Klimaschützer.“ LK-NÖ-Präsident Schmuckenschlager ergänzte: „Der Verlust für unsere Betriebe ist immens, sie verlieren in wenigen Monaten ganze Waldbestände, die über Generationen wachsen konnten. Die Waldbesitzer sind sehr gewissenhaft bei der Aufarbeitung des Schadholzes und der Waldpflege, aber das frische Holz muss von der Sägeindustrie auch rasch aus dem Wald gebracht und verarbeitet werden, um die Schädigung durch den Borkenkäfer eindämmen zu können.“

In dieser Situation importieren Teile der heimischen Sägeindustrie trotzdem große Mengen Holz aus dem Ausland und Stephan Pernkopf sagte: „Das bedeutet nicht nur weniger Abnahme und weniger Lagerkapazität für heimisches Holz, sondern auch vermehrte Lkw-Transporte durch Niederösterreich.“ Daher gibt es auch konkrete Forderungen und Appelle von LH-Stv. Pernkopf und Präsident Schmuckenschlager: „Unsere Waldbauern brauchen Unterstützung und unsere Wälder brauchen Schutz. Wir appellieren daher an die Säge- und Zellstoffindustrie, ihre Importe zu reduzieren und dafür mehr heimisches Holz zu beziehen. Und auch jeder Einzelne kann helfen, indem man beim Einkauf zu heimischem Holz greift.“

Seitens der „Land&Forst Betriebe“ schlossen sich Felix Montecuccoli und Markus Hoyos an: „Es braucht einen nationalen Schulterschluss, denn die Wälder sind in Gefahr. Wir wollen eine starke Holzindustrie, die vorrangig heimisches Holz verarbeitet, und eine nachhaltige Forstwirtschaft. Denn nur gemeinsam können wir die Wälder für Generationen erhalten, als Sauerstoffproduzenten und als Antwort auf den Klimawandel.“

NÖ Waldverbandsobmann Franz Fischer betonte: „Tausende Waldbesitzer in Niederösterreich sind betroffen. Der Schaden ist enorm, er trifft aber nicht nur die Besitzer, sondern die gesamte Gesellschaft, denn der Wald ist Wasserspeicher, sorgt für saubere Luft und kühlt das Klima. Wir brauchen daher auch die gesamte Gesellschaft, wollen wir unseren Wald für die nächsten Generationen retten.“